Den ganzen Menschen im Blick - die neue Aktugeraitrie der Klinik Schwabach stellt sich vor

In der neuen Akutgeriatrie an der Klinik Schwabach werden alte Patienten ganzheitlich behandelt.

Die Diakoneo Klinik Schwabach verbessert die Behandlung von alten Menschen, die stationär aufgenommen werden müssen. In der neu aufgebauten Station für Akutgeriatrie werden nicht nur ihre akute Erkrankung, sondern möglichst umfassend alle Beschwerden berücksichtigt. Die Idee: Die Senioren sollen im Krankenhaus körperlich und geistig so fit gehalten werden, dass Sie sich anschließend in ihrer häuslichen Umgebung wieder so gut wie möglich zurechtfinden.

Dr. Jasmin Meyer ist Chefärztin der Akutgeriatrie und Neurologie

„Es ist bekannt, dass gerade ältere Menschen in Krankenhäusern schnell Gefahr laufen, ihre noch vorhandenen Fähigkeiten zu verlieren, sagt Bernd Kordter, Pflegexperte an der Diakoneo Klinik Schwabach. Das kann sogar zu Verwirrtheitszuständen führen, die der ungewohnten Umgebung geschuldet sind. Die fachspezifische Erkrankung, weswegen sie eingewiesen werden, kann auf den klassischen Stationen zwar kompetent und umfassend behandelt werden. Für zusätzliche Maßnahmen, um Körper und Geist so fit wie möglich zu halten, sei diese Struktur aber nicht immer geeignet.


Deshalb hat die Diakoneo Klinik Schwabach bereits im vergangenen Jahr damit begonnen, eine Station für Akutgeriatrie aufzubauen. Vorgesehen ist sie für Patienten, die zur Behandlung einer akuten Erkrankung stationär aufgenommen werden und über 80 Jahre alt sind – oder über 70 Jahre, wenn sie an mehreren Krankheiten leiden. Ab dem 2. Mai wird Dr. Polina Teksler als Oberärztin die Station leiten. „Das spannende an der Geriatrie ist die Vielseitigkeit“, sagt sie. Man habe mit ganz verschiedenen Krankheitsbildern und einem breiten Spektrum an Fachgebieten zu tun. Und man habe mehr den Menschen im Blick als die Krankheit. „In einem Zimmer können zwei Menschen mit der gleichen Krankheit liegen – und völlig unterschiedliche Verläufe haben.“ Darauf müssen sich Geriater einstellen. Ihr Ziel für alle Patienten: Sie sollen möglichst schmerzfrei, mobil und in der Lage sein, sich wieder im häuslichen Umfeld zurechtzufinden, wenn sie aus den Krankenhaus entlassen werden.

Dafür muss während des Aufenthalts auf einiges geachtet werden. Das fängt schon beim Medikamentenplan an, der unter Umständen recht lang sein kann. „Die Patienten leiden selten nur an einer Krankheit“, sagt Dr. Teksler. Wichtig sei, die verschiedenen Medikamente aufeinander gut abzustimmen, damit sie die Behandlung der akuten Krankheit nicht beeinflussen oder gar verhindern. Und es geht in der Pflege weiter. Wer rastet, der rostet, gilt besonders für ältere Menschen. „Die Pflegenden in der Aktugeriatrie achten darauf, dass die Patienten während ihres Aufenthalts aktiv bleiben“, sagt Pflegexperte Kordter. Sie bilden gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Logopädie, Ergo- und Physiotherapie, der Seelsorge, der Ärzteschaft und dem Sozialdienst ein Team, das alle Belange im Blick hat. Damit die Patienten, die oftmals sowieso schon wenig essen, nicht noch mehr Kraft und Gewicht verlieren, wird den Mahlzeiten besondere Aufmerksamkeit geschenkt – am liebsten im gemeinsamen Speiseraum, aber auch auf den Zimmern, auf jeden Fall aber mit Eßprotokoll und manchmal auch mit zusätzlichen Proteinen oder als Trinknahrung. Und schließlich spielt die Mobilität eine wichtige Rolle. „Es ist bekannt, dass wenige Tage ausreichen, um sie Stück für Stück zu verlieren“, sagt Kordter. Aktivierung heißt das Zauberwort.

Doch dafür braucht man Menschen. „Natürlich ist die Pflege in der Akutgeriatrie aufwändiger als auf einer klassischen Station“, sagt Stationsleiterin Sieglinde Geimann. Deshalb ist die Pflege hier auch besser ausgestattet als auf den üblichen Stationen. So kann man sich in der Diakoneo Klinik Schwabach nicht nur um den Aufenthalt, sondern auch um die Zeit danach kümmern. „Wir fangen frühzeitig an, alles vorzubereiten“, sagt. Dr. Jasmin Meyer. Sie ist Chefärztin für Neurologie und zuständig für die Aktugeriatrie. Ihr ist es wichtig, dass die Hausärzte anschließend ein umfassendes Bild von der Behandlung ihrer Patienten und ihrem Zustand mitbekommen. „Funktionelle Daten sind wichtig, damit die Hausärzte eine gute Basis für die weitere Versorgung ihrer Patienten haben“, so Dr. Meyer. Braucht es noch mehr Physiotherapie? Was macht der Diabetes? Wie eingeschränkt ist die Mobilität? Fragen, die bei Tests vor der Entlassung beantwortet werden können, damit die Folgebehandlung abgestimmt erfolgen kann. In der Hoffnung, dass sie nach ihrem Krankenhausaufenthalt wieder gut in den Alltag finden können.